Draußen vor der Tür

von Wolfgang Borchert

Unteroffizier Beckmann kehrt aus den Schrecken des Zweiten Weltkrieges in seine zerstörte Heimatstadt zurück und befindet sich buchstäblich draußen vor der Tür: Seine Frau hat sich einen anderen Mann genommen und ihr gemeinsames Kind ist tot. Für Beckmann scheint es in dieser Welt weder einen Ort noch einen Sinn mehr zu geben und so beschließt er, sich in die Elbe zu stürzen. Aber die Elbe will ihn nicht. Er soll es noch einmal versuchen mit dem Leben. Der mysteriöse Andere tritt in Erscheinung und will Beckmann dazu bewegen, weiterzumachen. Widerwillig macht der Unteroffizier weiter. Dennoch muss Beckmann erkennen, dass es in dieser neuen Welt, die sich auf ein Weitermachen und Vorwärtsdenken konzentriert, keinen Platz für jemanden gibt, der die Gesellschaft mit unbequemen Fragen nach Schuld und Verantwortung konfrontiert. Ein Jemand wie Beckmann gehört nach draußen vor die Tür.


Das Theaterkollektiv con<>form setzt sich mit dem Klassiker der deutschen Trümmerliteratur aus heutiger Sicht auseinander und beweist, welche eindringliche Brisanz Wolfgang Borcherts 1947 uraufgeführtes Stück noch immer für unsere heutige Aufarbeitungskultur besitzt.





Besetzung

Inszenierung & Ausstattung con<>form
Dramaturgie Fabian Appelshäuser

Presse

"In der packenden und gestrafften Inszenierung von Fabian Appelshäuser und Antonia Leitgeb (Team: con<>form) ist Beckmann noch viel mehr als ein Kriegsheimkehrer. Er bleibt der körperlich und seelisch verwundete ehemalige Soldat [...], doch er ist gleichzeitig der Mensch, wie er im Hier und Jetzt existieren könnte. Subtil und vorsichtig, ohne mahnenden Zeigefinger, schlägt das Regieteam die Brücke in die Gegenwart, verortet den Menschen Beckmann in der heutigen Zeit."

"[Eine] unglaublich starke Leistung der Schauspieler, die 60 Minuten lang packende und fesselnde Emotionen präsentierten. So eindrucksvoll, dass erst einmal lange, sehr lange, Totenstille in der ausverkauften Reithalle herrschte, bevor der Jubel mit Bravorufen losbrach. Eine Inszenierung, die man sich unbedingt ansehen sollte!"

Neue Presse, 04. Oktober 2021

Tobias Bode [...] spielt diesen Beckmann mit fatalistischem Ernst und intensiver Ausdruckskraft. In wechselnden weiteren Rollen: Juliane Schwabe, Frederik Leberle, Marina Schmitz und Nils Liebscher. Dem Künstler-Quartett gelingt eine einfühlsam differenzierte, dabei prägnant charakterisierte Darstellung."

„Draußen vor der Tür“ – in dieser eindringlichen Inszenierung auch heute noch ein Schauspiel, das das Publikum spürbar in seinen Bann zieht."

Coburger Tageblatt, 04. Oktober 2021