Der Tod und das Mädchen

Vierteiliger Ballettabend


RadioEINS-Bericht aus der Premiere


Eine Einladung zum modernen Tanz ist der vierteilige Ballettabend „Der Tod und das Mädchen“. Vier kurze Stücke sehr unterschiedlich arbeitender zeitgenössischer Choreografen, die sich um das titelgebende Werk „Der Tod und das Mädchen“ formieren, sind im GLOBE zu erleben. Neben einer Choreografie von Ballettdirektor Mark McClain, werden Stücke von Eric Gauthier, Johnny McMillan und Johannes Kritzinger gezeigt, drei davon Uraufführungen, die extra für Coburg entstanden.


Bereits seit dem 16. Jahrhundert inspiriert das schaurig-schöne und erotische Sujet „Der Tod und das Mädchen“ Kunstschaffende. Diese große Faszination des Stoffes liegt in der Kombination vom unausweichlichen Tod auf der einen mit dem jungen Leben in Personifikation des Mädchens auf der anderen Seite.


Johannes Kritzinger ergründet in seiner Choreografie „Der Tod und das Mädchen“ den Tod und seine Verarbeitung als höchst persönliche Erfahrung. Der Umgang damit, der so vielfältig ist wie ist wie das Leben, findet Eingang die Bewegungssprache der einzelnen Tänzer*innen. Mark McClain befasst sich in seinem Pas de deux „blue moves“ mit der Erinnerung. Erinnerungen als Bestandteil unserer Persönlichkeit, die durch bestimmte Auslöser – einen Geruch, eine Melodie, ein Bild – aktiviert werden können, sind charakterisiert durch ihre Komplexität wie durch ihre Flüchtigkeit. McClains Choreografie spiegelt den Facettenreichtum von Erinnerungen – Momente der Liebe, des Verlusts, der Freude und der Trauer – wider.


Johnny McMillan präsentiert mit seinem Stück „Darling“ eine einnehmende tiefgründige und emotionale Arbeit. Seine expressive Choreografie ist eine Reise in das metaphysische, unsagbare und überzeitliche Wesen der Liebe, der unerfüllten Sehnsüchte und Träume. Sie ist ein Plädoyer dafür, sich selbst zu finden, ungeachtet gesellschaftlicher Konventionen. Den humorvollen Kontrapunkt des Abends bildet die Choreografie „ABC“ von Eric Gauthier. Der Kanadier vertanzt darin eine witzige Enzyklopädie der Tanzbegriffe und demonstriert so unterhaltsam wie eindrucksvoll, wie sehr die Bewegung der verbalen Sprache an Ausdruckskraft überlegen ist. 


Besetzung:


DARLING
Choreografie & Bühne Johnny McMillan | Bühne Susanne Wilczek
Kostüme
Anna Rudi, Margareta Gulich | Musik Leonardo Liccini
Mit
Chi-Lin Chan, Jaume Costa, Karina Campos Sabas, Natalie Franke, Yuriya Nakahata, Goh Shibata


ABC
Choreografie, Bühne & Kostüme Eric Gauthier | Musik Philip Kannicht, Eric Gauthier
Choreografische Einstudierung Luca Pannacci, Tara Yipp
Mit Sylvain Guillot/Jérôme Peytour


BLUE MOVES
Choreografie
Mark McClain | Bühne & Kostüme Susanne Wilczek | Musik The Lounge Lizards
Mit
Guilherme Carola/Goh Shibata, Lucia Colom/Natalie Franke


- PAUSE -


DER TOD UND DAS MÄDCHEN
Choreografie & Kostüme
Johannes Kritzinger | Choreografische Assistenz Carolin Maylin Kritzinger
Bühne
Susanne Wilczek | Musik Franz Schubert
Mit
Lucia Colom (Der weiße Tod), Sylvain Guillot (Der schwarze Tod), Guilherme Correia Carola
(Wut), Karina Campos Sabas (Neugier), Jaume Costa (Akzeptanz), Chih-Lin Chan (Angst), Jérôme
Peytour (Ablehnung), Yuriya Nakahata (Zuversicht)


Choreografische Mitarbeit Miki Acker
Lichtregie
René Klötzer
Dramaturgie
André Sievers

Musik vom Band