Anne Verena Freybott

Dramaturgin für Schauspiel

Anne Verena Freybott, geboren 1974 in Hamburg, arbeitet ab der Spielzeit 2025/26 als Schauspiel-Dramaturgin am Landestheater Coburg und stellt sich mit der Produktion „Räuberhände“ auch als Regisseurin vor. Sie steht für standortbezogenes Theater, das Zugänge für alle anbietet und gesellschaftspolitisch Haltung bezieht. Sie versteht Theater als künstlerische Stadtentwicklung.

Von 2022 bis 2024 übernahm sie die Leitung der Sparten Open Haus und Junges Theater am Theater Oberhausen. Dort war sie als Dramaturgin verantwortlich für „Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt“ von Felicia Zeller, eine Koproduktion mit dem Frauenhaus Oberhausen, die zu den Mülheimer Theatertagen und den Autor:innen-Theatertagen in Berlin eingeladen wurde, und „BamBamBambi“, eine interdisziplinäre, klimaneutrale Produktion, die aus dem Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes finanziert wurde. Sie entwickelte Projekte wie das Kultformat  „Barquiz“ und die Reihe „Stadt-Botschafter*innen“. Sie inszenierte die theatrale Busfahrt „Obermünchhausen“ und Esther Beckers „Das Leben ist ein Wunschkonzert“ über eine Achtjährige und ihre alkoholkranken Eltern.

Von 2016 bis 2022 war Anne Verena Freybott Chefdramaturgin am Landestheater Schwaben, das 2019 mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet wurde. In Produktionsdramaturgien begleitete sie Regisseur*innen wie Kathrin Mädler, Pia Richter, Max Claessen, Sapir Heller und Gregor Tureček. Sie führte mit zeitgenössischen Stücken und eigenen Fassungen von klassischen Texten Regie bei Produktionen wie „Michael Kohlhaas“, „Demut vor deinen Taten Baby“, "Don Quijote“ und „Zitronen Zitronen Zitronen" (2022 eingeladen zu den Bayerischen Theatertagen).

Von 2012 bis 2016 war sie als Dramaturgin am Jungen Theater Münster engagiert. Dort arbeitete sie zusammen mit Regisseur*innen wie Lily Sykes, Theo Fransz und Johannes Schmid, entwickelte Formate wie „Klassik auf die Hand“ und inszenierte Musicals mit dem TheaterJugendOrchester, u.a. „Footloose“ (2014) und „Der Kleine Horrorladen“ (2016).

Davor arbeitete Anne Verena Freybott über zehn Jahre in der freien Theaterszene in Berlin. Sie war Mitbegründerin und Leitungsmitglied der Berliner Theater Theaterdiscounter, mittlerweile TD Berlin, (2003-2008) und Heimathafen Neukölln (2007-2011), in denen sie Projekte als Autorin, Dramaturgin und Regisseurin umsetzte. An beiden Theatern entstanden zahlreiche Formate, wie z.B. am Theaterdiscounter die Theater-Reflexion Spielplan Deutschland, die bundesweit zu Gastspielen und 2012 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen wurde. Im Heimathafen Neukölln entwickelte sie zum ersten Mal ortsspezifische Produktionen, wie z.B. 2010 die theatrale Liebeserklärung „Berlin Hermannplatz“.