stück:werk - Ein Nicht-Stück des Club 56
Jede Theaterproduktion beginnt mit einer Konzeptionsprobe. Man liest das Stück, tauscht erste Gedanken aus – und merkt ziemlich schnell: Begeisterung sieht anders aus. Die einen finden es platt und unpoetisch, die anderen wollen es umschreiben und ein paar wissen gar nicht, was sie dazu sagen sollen. Kurz: Die Gruppe ist sich einig uneinig.
Und so stellt sich im Laufe der Konzeptionsprobe die Frage: Warum spielen wir nicht das, was wir schon immer einmal spielen wollten – ob tragisch, komisch, absurd oder ganz nah an uns selbst? Denn wer träumt nicht davon einmal im Leben eine Bundestagsrede zu halten, in der Apotheke ohne mit der Wimper zu zucken ein Isopropylprophenylbarbitursäurephenyldimethylaminopyrazolon zu bestellen, die Ballade der Senta zum Besten zu geben, den Leiermann zu rezitieren oder einfach nur, ganz ohne Worte, eine Geschichte zu erzählen? Vielleicht sogar eine eigene Rolle zu erfinden?
Der „Club 56“ wagt ein theatrales Experiment: ein Nicht-Stück voller individueller Wünsche, absurder Ideen, großer Gefühle und kleiner Marotten. Persönlich. Skurril. Berührend. Ein Abend zwischen Traumrolle und Alltagsfantasie, zwischen Wahrheit und Erfindung.