JULIA STOSCHEK FOUNDATION
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GLOBE COBURG

LAUFZEIT
22. Oktober 2023 – 20. Juli 2024

 

Die Julia Stoschek Foundation präsentiert Arbeiten von Marina Abramović, David Blandy, Tracey Emin, Claus Föttinger, Jesper Just, Jacolby Satterwhite und WangShui im Globe Coburg.

Auf Einladung des neuen Operndirektors am Landestheater Coburg, Neil Barry Moss, wurden Werke aus der Julia Stoschek Collection für verschiedene Bereiche des neuen Gebäudes ausgewählt, darunter zwölf Videos und eine Skulptur. Die Werke werden während der Eröffnungsspielzeit des Globe Coburg von Oktober 2023 bis Juli 2024 zu sehen sein.

ÜBER DIE JULIA STOSCHEK FOUNDATION

Die Julia Stoschek Foundation ist eine 2017 gegründete Non-Profit-Organisation, die sich der öffentlichen Präsentation, Vermittlung, Förderung, Konservierung sowie der wissenschaftlichen Aufarbeitung zeitbasierter Kunst widmet. Die Stiftung verfügt über zwei Ausstellungshäuser in Berlin und Düsseldorf, in denen wegweisende Medien- und Performance-Kunst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, und verwaltet eine der weltweit umfangreichsten Privatsammlungen zeitbasierter Kunst.

Mit über 900 Werken von mehr als 300 Künstler*innen umfasst die Julia Stoschek Collection Video, Film, Ein- und Mehrkanal-Videoinstallationen, Multimedia-Environments, Performance-, Sound- und Virtual-Reality-Arbeiten. Fotografie, Skulptur und Malerei ergänzen den zeitbasierten Schwerpunkt. Ausgehend von den ersten künstlerischen Experimenten mit Bewegtbild der 1960er- und 1970er-Jahre, liegt der Fokus der Sammlung auf zeitgenössischen Positionen.

JULIA STOSCHEK FOUNDATION
Leipziger Strasse 60
D-10117 Berlin


Schanzenstrasse 54
D-40549 Düsseldorf


+49 (0) 30 921 06 246 0
info@jsfoundation.art

Claus Föttinger

Claus Föttinger, Hanoi/Saigon, 2007, Lichtobjekt;

pigmentierte und laminierte Inkjetprints auf Baumwollpapier, auf Kupferkonstruktion genäht, Ø 100 cm, H 290 cm.

Claus Föttinger (geb. 1960, Nürnberg) versteht seine Installationen und Objekte als „soziale Skulpturen“, die ausdrücklich nicht nur betrachtet, sondern auch benutzt werden sollen, um ihre Funktion als Kunstwerk zu erfüllen. Ganz im Sinne des von Joseph Beuys geprägten Konzepts der „sozialen Plastik“ entsteht das Kunstwerk aus der Interaktion zwischen Künstler*in und Betrachter*in; es wird als Ort der Begegnung und Kommunikation definiert. Im Globe Coburg beeinflusst das Licht seiner Installation die Atmosphäre im Foyer der Spielstätte.

Marina Abramović

Marina Abramović, The Onion, 1996, Video, 20′, Farbe, Ton.

Im Video The Onion ist Marina Abramović (geb. 1946, Belgrad) mit einer Zwiebel in der Hand in Nahaufnahme zu sehen. Ihre Fingernägel und Lippen sind leuchtend rot lackiert. Immer wieder beißt sie in die Zwiebel, deren Saft langsam ihr Gesicht bedeckt. Aus dem Off erzählt Abramovic von der Monotonie der Wiederholung – die sie als Reisende, Künstlerin und Liebende erlebt –, von ihrer Erschöpfung und ihren Selbstzweifeln. Die Performance-Pionierin unternimmt mit The Onion eine Art Selbstexorzismus, der in dem paradox anmutenden Wunsch mündet, steinalt zu werden; so alt, dass nichts mehr wichtig ist, und darüber endlich zu philosophischer Weisheit zu gelangen.

David Blandy

David Blandy, Ice, 2015, HD-Video, 1′10″, Farbe, Ton.
David Blandy, Mist, 2015, HD-Video, 1′04″, Farbe, Ton.
David Blandy, Moon, 2015, HD-Video, 1′06″, Farbe, Ton.
David Blandy, Ruin, 2015, HD-Video, 1′31″, Farbe, Ton.
David Blandy, Sea, 2015, HD-Video, 1′36″, Farbe, Ton. 
David Blandy, Sunset, 2015, HD-Video, 1′08″, Farbe, Ton.

Die Arbeiten von David Blandy (geb. 1976, London) bewegen sich zwischen Performance und Video, digitaler und analoger Welt sowie den Geschichten und kulturellen Kräften, die unser Leben beeinflussen. In jedem der sechs Videos der hier gezeigten Reihe wandelt eine verpixelte Version des Künstlers – sie scheint wie aus einem alten Computerspiel entsprungen – durch Landschaften, bei denen es sich um Adaptionen und Kombinationen von Darstellungen aus Gemälden Caspar David Friedrichs handelt, dem berühmtesten Maler der deutschen Romantik. 

Jacolby Satterwhite

Jacolby Satterwhite, Shrines, 2020, HD-Video, 13′38″, Farbe, Ton.

Bildgewaltig behandeln die Arbeiten von Jacolby Satterwhite (geb. 1986, Columbia, South Carolina) oftmals queere Lebensweisen. Der Künstler arbeitet unter anderem in den Medien Video, Performance, 3-D-Animation und Zeichnung. Seine Videoinstallationen, für die er vor allem bekannt ist, versammeln digital gerenderte Körper, die in kosmischen Badehäusern liegen, Tänzer*innen, die in glitzernden Kristallsälen voguen und außerweltliche Figuren, die auf Pferden mit aquavioletten Flügeln reiten. Satterwhites Praxis ist stark vom künstlerischen Erbe seiner Mutter, Patricia Satterwhite, geprägt. Afrikanische Mythologien und eine kontinuierliche Beschäftigung mit dem Körper als Medium spielen eine zentrale Rolle in seinem Werk. Mit der Videoarbeit Shrines inszeniert Satterwhite Caravaggios Gemälde Der Ungläubige Thomas (ca. 1603) neu.

WangShui

WangShui, From Its Mouth Came a River of High-End Residential Appliances, 2018, Video, 13′, Farbe, Ton.

WangShui (geb. 1986, USA) arbeitet mit Video, Installation und Malerei um die intimen Verflechtungen von Menschen und Maschinen zu erkunden. In der Videoarbeit From Its Mouth Came a River of High-End Residential Appliances zeigen stark verlangsamte Drohnenaufnahmen eine Reihe von Wolkenkratzern in Hongkong, die über große Durchlässe verfügen. Die in der Stadtarchitektur verbreiteten sogenannten Drachentore dienen dem Mythos nach Fabelwesen als Durchschlupf auf ihrem Flug von den Bergen zum Meer.  Mit den Löchern wird der Mythologie und dem ästhetischen Empfinden Vorrang gegenüber dem Profit gegeben – in einer Gegend, in der Wohnungen zu Preisen von bis zu 200.000 Dollar pro Quadratmeter gehandelt werden. Die Leerstellen sind materialisierte Akte des ideologischen Widerstands gegen die Rationalität und den Autoritarismus der chinesischen Regierung auf einem Territorium, das bis vor Kurzem noch über ein gewisses Maß an politischer Autonomie gegenüber Festlandchina verfügte.

Wie können Sie die Ausstellung besuchen?

Sie können die Austellung während Ihres Theaterbesuchs vor und nach Ihrer Vorstellung sowie in den Pausen genießen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei. 

Ein Besuch der Ausstellung ohne den Besuch einer Vorstellung ist leider nicht möglich.